Auch IHK Düsseldorf für Seitenstreifenfreigabe

Auch die IHK Düsseldorf spricht sich für die temporäre Seitenstreifen-Freigabe statt des 8-spurigen Ausbaus aus

 

Wie schon die Bergische IHK im März 2022 spricht sich jetzt auch die IHK Düsseldorf in einem Brief an Verkehrsminister Wissing gegen den 8-spurigen Ausbau und für die temporäre Seitenstreifenfreigabe (TSF) aus:

Pressemitteilung der IHK vom 3.1.2023
Rheinische Post vom 4.1.2023
Lokalzeit Bergisches Land vom 4.1.2023

Für die IHK stehen wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund, die wir auch teilen. Zum einen die vielfach höheren Baukosten des 8-spurigen Ausbaus gegenüber einer temporären Seitenstreifen-Freigabe ohne wesentlich größere Kapazitätssteigerung, vor allem aber die Verlustzeiten im Wirtschaftsverkehr  während der mindestens 10-jährigen Bauzeit für den geplanten Ausbau. Die genannten Kosten für den Ausbau (ca. 300 Mio.€)  und die Realisierung der TSF (ca. 30 Mio.€) haben wir ebenso ermittelt und können sie bestätigen.

Insofern deckt sich die Auffassung der IHK mit unseren eigenen Überlegungen zu diesen Alternativen. Für uns stehen allerdings die Umweltaspekte im Vordergrund. Nicht unerwähnt lassen möchten wir erzielbare Umweltschonungen. So werden ca. 22 ha Flächen auch mit Naturschutz-, Landschaftsschutz- und Naherholungsgebieten weniger beansprucht. Auch das haben wir in die Bewertung mit einbezogen. Unsere gesamten Überlegungen haben wir in einer Tabelle zusammengestellt.
Soweit unsere Anmerkungen zum Anschreiben beider IHK’s an Verkehrsminister Wissing.

Bereits am nächsten Tag hat die Autobahn GmbH auf den Vorstoß der IHK in gewohnter Weise reagiert und lehnt die temporäre Seitenstreifenfreigabe (TSF) als Dauerlösung ab:

Lokalzeit Düsseldorf vom 5.1.2023

Dabei beruft sie sich auf das inzwischen über 20 Jahre alte „Allgemeine Rundschreiben Straßenbau ARS 20/2002“, wonach eine TSF nur als vorübergehende Maßnahme bis zum endgültigen Ausbau möglich ist, obwohl mittlerweile mehrere wissenschaftliche Untersuchungen an vorhandenen Seitenstreifenfreigaben vorliegen, die belegen, dass durch eine TSF nicht nur der Verkehrsfluss verbessert wird, sondern auch die Unfallgefahr verringert wird. Bereits im Jahre 2020 wurde „Straßen NRW“ (heute: „Autobahn GmbH“) vom damaligen NRW-Verkehrsminister Wüst mit einer Machbarkeitsstudie zur TSF beauftragt. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse!